In diesem Klima ernüchternder Statistiken und bahnbrechender Mieseren ist ein kühler Kopf das wichtigste. Diesen Nutzend möchte ich einen Vorschlag machen zur Rettung des nächsten Jahrzehnts. Denn es ist noch nicht zu spät. Rekapitulieren wir dieses vergangene Jahr so taten sich insbesondere zwei Männer durch besonders taktloses Verhalten hervor. Indem sie die oben genannten Punkte ausdrücklich ignorierten oder sogar vermarkteten outeten sich die beiden als die großen Außerzeitigen, die sich in ihrer Arbeit von weltlichen Problemstellungen niemals beeindrucken lassen. Mein Vorschlag lautet also: Wir verbieten Roland Emmerich und James Cameron das Filme-Machen. Emmerich hat mit "2012" einen der schlechtesten Filme aller Zeiten gedreht und das unter einem Millionenaufwand. "Weltuntergangspornografie" schrieb der Spiegel über das Leinwandspektakel. Gerade ob seiner Ohnmacht gegenüber den weltpolitischen Fragen seiner Zeit wirft sich der einfache Bürger gerne in die Imagination der existenziellen Erfahrung eines Weltuntergangs. Emmerich bediente die Zuschauer mit der Fiktion selbst einmal Held zu sein. Nicht umsonst hatte die Hauptfigur in "2012" kein Profil. Emmerichs spektakuläre Materialschlacht hat den Tiefgang eines "Erika Sommer"-Romans von Bastei Lübbe. Mangels Qualiät, Originalität und auf Grund der dekadenten Umsetzung dieses Trivialstoffes bekommt Emmerich den Preis für das unnötigste Produkt des Jahres 2009.

James Cameron, der mit "Titanic" den erfolgreichsten und teuersten Film der Geschichte drehte, will in seinem neuen Projekt seine eigenen Rekorde brechen. "Avatar" hat Schätzungen zufolge "Titanic" in den Produktionskosten bereits weit überholt. Zwischen 250 und 300 Millionen US-Dollar soll der Film gekostet haben (Quelle: SPIEGELonline). 15 Jahre hat Cameron mit der Ausarbeitung verbracht. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein. Die vorab Kritiken der Presse sind im Verhältnis zum Aufwand der Produktion negativ ausgefallen. Vielleicht täuschen sich die Kritiker hier zum widerholten mal, wie es auch bei "Titanic" der Fall war.
Es lässt sich nun leicht ersehen, dass es nicht viel bedarf um den Planeten zu retten. Wenn wir die Produktionskosten von "2012" (200 Mio. $) und die von "Avatar" (~300 Mio. $) zusammennehmen und die Einnahmen dazurechnen (~500 Mio $ für "2012", Titanic nahm 1,8 Mrd. $ ein), dann wäre der finanzielle Boden für ein neues Jahrzehnt aufgebessert.
Also ich verzichte gerne auf Scheiße.
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