Freitag, 27. November 2009

Brender wird entlassen

Der ZDF - Chefredakteur Nikolaus Brender bekommt nach einer Abstimmung des Verwaltungsrates seinen Posten nicht verlängert.
"Der Vorstoß dazu kam von Hessens Ministerpräsident Roland Koch. Bereits im Februar sagte er, das ZDF brauche einen Nachfolger für Brender. Vorgeblicher Grund: die schwachen Quoten der ZDF-Nachrichtensendungen. Wahrscheinlicher hingegen scheint zu sein, dass CDU-Mann Koch wie auch Stoiber die Unabhängigkeit Brenders auf die Nerven ging. Und die Macht, ihn abzulösen, haben die Parteipolitiker. Denn der Verwaltungsrat überwacht nicht nur den Intendanten, sondern stimmt auch über dessen Personalvorschläge ab.", schrieb SpiegelOnline heute. (siehe: Link)
Brender legte sich im Verlauf seiner Amtszeit mit Politikern der CDU und der SPD an. Was für Journalisten eigentlich ein Qualitätssiegel ist, gefiel vorallem dem Ex-Ministerpräsidenten Stoiber und Hessens Ministerpräsident Koch garnicht. Obwohl Brender bleiben würde und der ZDF-Intendant Markus Schächter angeboten hatte seinen Vertrag um 22 Monate zu verlängern. Nun hat der Verwaltungsrat dagegen entschieden. 9 Mitglieder des Rates sind Politiker der CDU, 5 davon Mitglieder der SPD. Nicht nur, dass sich führende Staatsrechtler über die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Sender Gedanken machen, es drängt sich geradezu die Frage auf, was an einem unabhängigen Chefredakteur so falsch sein solle. Offenbar liegt den beiden Inititatoren daran einen parteilichen Redakteur, egal welcher der beiden Großen dieser angehört, einzusetzten. Es sollte auch klar sein warum: von der SPD wird der Nachfolger unter diesen Umständen garnicht kommen können, von den kleineren Parteien schon zweimal nicht.
Brender stichelte bei der Elephantenrunde am Abend der Bundestagwahl die neugewählte Kanzlerin indem er ihr vorhielt, sie hätte doch auch der vorangehenden Einladung folgen dürfen, weil ihr die Kombattanten auch dort mit dem nötigen Respekt begegnet wären. Eine subtile und geistreiche Pointe, die den Herrschaften aus den christdemokratischen Reihen garnicht gefallen haben dürfte. Zumal die Kanzlerin damals nichts erwidern konnte, weil die Sendezeit bereits abgelaufen war. Solche Gesten haben Brender stets sympathisch gemacht und sollten unabhängig vom parteipolitischen Doktrinen Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Medien bleiben.

Anbei lehrt am Zentrum für angewandte Rechtswissenschaft des KIT ein führender Medienrechtler und ehemaliger Richter des OLG Karlsruhe "Öffentliches Medienrecht". Prof. Dr. Kirchberg. Ich kann die Veranstaltung nur empfehlen. Sie findet immer Freitags von 11.30 - 13 Uhr statt.

Ultimatum ist gesetzt...

Gestern abend war der Rektor des KIT im besetzten Benz-Hörsaal. Mit einem Solidaritätsbekenntnis war nicht zu rechnen. Es kam auch nicht dazu. Das relativ ernüchternde Ergebnis seines 10 minütigen Besuchs: er durchsieht die schriftlich dargelegten Forderungen der Streikenden, die innerhalb der letzten 2 Wochen ausgearbeite wurden, immerhin 9 Seiten Material. Er vertritt heute auf der Landeskonferenz der Rektoren allerdings nur, was er selbst unterschreiben würde, ergo nur einen Bruchteil der Forderungen.
2 Wochen Arbeit umsonst?
Man weiß es nicht.
Das war Punkt 1. Punkt 2 war; der Hörsaal müsse am Montag morgen zumindest für die regulären Veranstaltungen geräumt werden. Das heißt die Streikenden bekämen einen Raum zur Diskussion bereitgestellt, aber die offizielle Besetzung solle beendet werden. Kann er das verlangen? Wo doch die Forderungen anscheinend nicht in ihrer Dringlichkeit anerkannt wurden, bzw. nicht einmal den Weg in die höheren Instanzen finden? Sollte man da sein Druckmittel aufgeben, wo doch scheinbar noch keine Veränderung geplant oder stattgefunden hat?...
Allerdings; sollte man weiter besetzen, wenn mit allergrößter Sicherheit auch bei einer längerfristigen Besetzung die Zeichen zwar gesehen aber nicht erhört werden?
... Eigentlich ist das Unterfangen über eine bloße Zeichensetzung nicht hinausgekommen... oder immerhin...
Als weiteres Positives darf man eingestehen, dass sich zumindest die vormals inhomogene Masse der Streikenden nun konsolidiert hat. Vielleicht bleiben die Arbeitskreis als Diskussionforen erhalten. Von den angesprochenen Problemen sind einige auch "zeitlos" und immerwährend klärungsbedüftig.

Montag, 23. November 2009

Waschsalon - EUKLID Treff im Z10

Am kommenden Sonntag findet die Premiere des "Waschsalons" statt. Studierende des Faches "EUKLID" sind eingeladen ab 18 Uhr im Z10 dem Tagesgeschäft des Diskutierens nachzugehen oder einfach ihr Feierbedüfnis auszuleben.
Es gibt: Musik, Bewirtung, Diskussionen, Wein, Karaoke, Kuchen und nette Leute mit denen man in den Seminaren meistens nicht bis zu Ende diskutieren kann, weil die Zeit nicht reicht. Diesmal gibt es kein Ende, oder das Ende ist erreicht, wenn keiner mehr richtig reden kann.
Es sind bestimmt auch die ein oder anderen Dozenten dort.

Für Fragen darf man sich gerne an die Emailadresse: "euklids.waschsalon@googlemail.com" wenden.

Ansonsten gilt 29.11. ab 18 Uhr im Z10. Man sieht sich!

The Prodigy !!!

Feierten am letzten Samstag in der Europahalle Karlsruhe ein Hammerkonzert.
Was soll man da noch sagen! Schade dass im Video keine Musik zu hören ist. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Musik das Blitzlichgewitter nur noch schickiger machten... Wer einmal live "Outta Space" hören durfte, weiß wovon ich spreche. Kann mir nicht vorstellen, dass sich in der Halle jemand nicht zum tanzen mitreißen lies. Sogar auf den Tribünen gings da rund...
Geiles Konzert und jeden Cent wert.




Noch eine Ankündigung:
Am kommenden Donnerstag den 26.11. spricht der Bestsellerautor Richard David Precht im Audimax am KIT Karlsruhe über die "Einheit des Wissens".
Ab 18 Uhr gehts, im Rahmen des 20. Geburtstages des Zentrums für angewandte Kulturwissenschaft, um Mensch, Technik und Gesellschaft.
Für nähere Informationen rund um den Festakt siehe: Link