Donnerstag, 3. Dezember 2009

Köpfe...

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Gustav Doré - Pictures of Dante's "Devine Comedia"

"Bei den Asyrern war ein Lohn auf den Kopf des Feindes gesetzt; ein Soldat trachtete sich möglichst viele zu verschaffen. Auf einem Relief aus der Zeit des Königs Assurbanipal ist zu sehen, wie die Schreiber in ihren großen Zelten stehen und die Zahl der abgeschnittenen Köpfe verzeichnen. Jeder Soldat trägt sein Köpfe herbei, wirft sie auf einen gemeinsamen Haufen, gibt seinen Namen und seine Abteilung an und geht wieder. Die assyrischen Könige hatten eine Leidenschaft für diese Haufen.[...]
Ein möglichst großes Heer ist darauf aus, einen möglichst großen Haufen von toten Feinden zu bewirken. Die Verschränkung ergibt sich daraus, dass jeder Teilnehmer an einem Krieg immer zwei Massen zugleich angehört: Für seine Leute gehört er zur Zahl der lebenden Krieger; für den Gegner zur Zahl der potentiellen und wünschenswerten Toten." (Elias Canetti - Masse und Macht, S.76)

1 Kommentar:

  1. Endlich mal ein Blog von einem Mann und dann noch was Intelligentes, zwischen all dem oberflächlichem Kram(muss mich da leider dazu zählen...)

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