Samstag, 14. November 2009

Heideggers Auseinandersetzung mit Descartes

In Heideggers "Sein und Zeit" begegnet uns eine der interessantesten Auseinandersetzungen mit Descartes' Ontologie. Heidegger erörtert über drei Wege die Unzulänglichkeit des cartesischen Denkens. Zunächst folgen wir der Auseinandersetzung Heideggers mit der cartesischen Differenzierung von Natur und Geist (SuZ, S.89 f.). Descartes versteht die Natur als substantia. Darin verstecke sich bereits eine Vermischung der Substanzen als Seiende und der Substanzialität als Selbstseiende. Diese Doppeldeutigkeit versteckt sich bereits im aristotelischen Gebrauch von "substantia".
Bei Descartes ist die Substanz definiert als "res corporea" und als diese bestimmt durch die Eigenschaft der "extensio". Das bedeutet, Substanz trägt immer schon mindestens das Attribut der Ausdehnung. Das aber etwas ein Attribut tragen kann setzt schon das in-der-Welt-sein vorraus. In-der-Welt-Sein selbst ist allerdings eine ontische Qualität und noch keine ontologische. Das In-der-Welt-Sein hat als Seinsmodus die Zuhandenheit. Extension ist eine Eigenschaft der Zuhandenheit eines In-der-Welt-Seinenden Dinges. Es ist für uns erschließbare und zuhandene Substanz. Wir erfahren das Zuhandene im Weltzusammenhang. Damit fehlt der Substanz allerdings noch immer wesentliche Eigenschaften des Seins. Zumal gleichwohl Sein sein kann ohne Extension.

Ich versuche mir über ein paar wenige Grundgedanken des heideggerschen Denkens klar zu werden, die ich in meiner Studienarbeit nicht verwenden kann. Daher werden in den kommenden Tagen vermnutlich noch einige solcher paraphrasierten Schnipsel aus "Sein und Zeit" hier zu lesen sein.

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