Dienstag, 3. November 2009

Spiegel Nr.45 vom gestrigen Montag 02.11.09

Ich würde gerne zwei Artikel empfehlen, die in der neuesten Spiegelausgabe abgedruckt sind. Zum einen von Richard David Precht über die Fehde zwischen Sloterdijk und Honneth. Precht zieht genau das gleiche Fazit, wie in meinem Post über die Geschichte vom Anfang des Monats. Allerdings denke ich, er irrt, wenn er meint die Philosophie solle massenkompatibler werden. Mit Sloterdijk, als Bestsellerautor, ist sie mainstream genug geworden, um in diesem Ausmaß missverstanden zu werden.
Der zweite Artikel folgt direkt im Anschluss. Henryk M. Broders Kandidatur zur Präsidentschaft des Zentralrats der Juden. Nach der überflüssigen Autobiografie von Maxim Biller ("Der gebrauchte Jude") schreibt hier mal endlich jemand mit Charme und Selbstironie über seine Herkunft und über die dt. Geschichte. Henryk Broder hat immer wieder durch öffentliche Briefe vom und übers Judentum in Deutschland mehr zur dt. Selbstfindung beigetragen als Friedman und Co. Und damit meine ich nicht zum Vergessen, sondern zum distanzierten Zurückschauen und objektiven Resümieren, ohne Scham, ohne geheuchelte Sentimentalität und ohne falsches Taktgefühl.
Diese "Generation", die nun 60 Jahre nach 1945 darüber nachdenken und wissenschaftlen darf, sollte ihm danken diesen Weg eröffnet zu haben. Über Maxim Biller und Mainstreamphilosophie wird demnächst noch zu sprechen sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen